Im Gegensatz zur chaotischen Ankunft in Padang-Bai, über die wir im letzten Blog berichteten, verlief die einstündige Autofahrt nach Sanur äußerst angenehm. Wir sind in Padang-Bai in einen solchen Schockzustand verfallen, dass wir den Anschluss an den Trupp für den Shuttlebus nach Sanur verloren hatten, so dass wir am Ende einen Fahrer für uns hatten, der uns direkt vor die Haustür brachte. Ganz nach dem Motto "Sei schlau, stell dich dumm" :-). Gegen späten Nachmittag kamen wir in der kleinen, aber sehr feinen Wohnung an, die, wie wir später feststellen durften, sehr zentral und absolut ruhig war. Auf den neuntägigen Aufenthalt in Sanur freuten wir uns ganz besonders, da wir nach fast drei Monaten auf Reisen (so schnell vergeht die Zeit) Sehnsucht nach einer Unterkunft verspürten, die aus mehr als nur einem Zimmer bestand und uns das Gefühl von "Zuhause" geben konnte. Wir wollten, uns einfach mal wieder selbst versorgen, einen Ort auf eigene Faust erkunden und Räumlichkeiten vorfinden, die zum Verweilen einladen. Und wie sollte es auch anders sein, wenn Engel reisen? Unser kleiner "Wohnsitz" mit Schlaf-/Wohnraum, offener Küche mit Trinkwasser aus dem Hahn (das ist hier etwas ganz Besonderes und sehr Seltenes), Bad mit europäischer Dusche und Toilette, Warmwasser und Garten mit Terrasse und Minipool, der für eine kurze Erfrischung immer wieder gut war, machte es möglich. Großartig! Wir waren begeistert und fühlten uns auf Anhieb pudelwohl. Nach einem kurzen Fußmarsch zum Supermarkt, der in seiner Größe alles übertraf, was wir bisher gesehen hatten, waren wir mit dem Notwendigsten versorgt. Der Kühlschrank war gefüllt, die Rucksäcke geleert und die Kleidung in einem Schrank verstaut (diesen Luxus hatten wir sehr selten auf unserer bisherigen Reise). Nun konnte der Urlaub beginnen (eigentlich machen wir ja nur Urlaub:-)).
Ein weiterer nicht unerheblicher Grund unserer großen Freude war das Treffen mit Meyske (Homestaybesitzerin), mit der wir uns während unseres Aufenthaltes in Rantepao angefreundet und die wir lieben und schätzen gelernt hatten. Wir führten regen WhatsApp-Kontakt und wünschten uns beiderseits ein schnelles Wiedersehen, aber so richtig daran geglaubt hatten wir wohl alle nicht. Umso glücklicher waren wir, als sie uns freudestrahlend mitteilte, dass sie und ihr Freund David uns in Sanur erwarteten. Sie hatten eine Unterkunft ganz in unserer Nähe gewählt, damit wir uns fußläufig besuchen konnten. Das war super. Wir trafen uns noch am ersten Tag und verbrachten einen wundervollen Abend miteinander. Nach einem Bierchen (das Bintang schmeckte aber auch zu lecker:-)) auf unserer Terrasse, machten wir uns auf den Weg zum Nachtmarkt, um unseren Hunger, der bis dato ins Unermessliche gestiegen war, zu stillen. Da Meyske sehr ortskundig war, erreichten wir in Kürze unser Ziel. Endlich waren wieder auf einem richtigen Nachtmarkt, der überwiegend von Einheimischen besucht wurde und mit lokaler Küche glänzte. Irgendwie fühlten wir uns nicht wie typische Touristen, denn wir waren mit Meyske als Indonesierin gleich mittendrin im Geschehen der Garküchen. Wir haben wie erwartet, fantastisch gegessen und uns bis in die Puppen unterhalten. Ein toller Start für die neue und letzte Station auf Bali.
Nach zehn Tagen war es nun endlich soweit. Wir sollten unsere Reisepässe samt verlängertem Visum wiederbekommen. Während unseres Aufenthaltes in Ubud hatten wir eine Agentur damit beauftragt, unser zweimonatiges Visum für Indonesien um einen Monat zu verlängern. Die Übergabe der Pässe sollte auf dem Parkplatz von Kentucky Fried Chicken stattfinden, ein ungewöhnlicher Ort wie wir fanden. Als wir wie verabredet um 9 Uhr dort eintrafen war uns etwas mulmig zumute und unsere Nervosität war uns wahrscheinlich deutlich anzusehen. Als uns der Office-Mitarbeiter pünktlich die Pässe samt verlängertem Visum in die Hand drückte, war jegliche Angespanntheit verflogen. Jetzt waren wir wieder stolze Besitzer unserer Reisepässe und durften einen weiteren Monat in Indonesien verweilen. Nun konnten wir entspannt unsere Zeit in Sanur genießen.
Die kommenden drei Tage bzw. Abende verbrachten wir mit Meyske und David. Wir waren gemeinsam am Strand, besuchten den weltbesten Fischwarung direkt am Strand und wurden von Meyske und David auf wundervolle Weise bekocht. Mit welchem Aufwand das Kochen verbunden war, erzählte uns David, als wir nachfragten, was sie tagsüber so getrieben hatten. Da sie den Supermarkt mehrmals aufsuchen mussten, weil sie beim Auspacken immer wieder feststellten, dass wichtige Zutaten fehlten und das Kochen mit viel Zeit verbunden war, blieb keine Zeit für andere Aktivitäten. Wie wir bereits in Rantepao erleben durften, ist Meyske eine begnadete Köchin mit sehr viel Raffinesse. Sie zelebriert das Kochen und wie wir erfahren durften, liegt sie weder gerne am Strand noch geht sie gerne ein paar Schritte zu Fuß. Während unseres Aufenthaltes in Indonesien ist uns eines ganz klar geworden, Indonesier gehen nicht gerne zu Fuß und sind wie es scheint auf dem Moped geboren. Die Zeit mit den beiden war wundervoll. Wir haben viel geredet, gelacht und uns viel ausgetauscht. Dementsprechend traurig war der Abschied. Wir hatten alle Pipi in den Augen, weil es ein Abschied auf unbestimmte Zeit ist. Wir hoffen natürlich auf ein baldiges Wiedersehen. Danke Meyske und David, es war großartig mit Euch.
Während unseres Strandbesuches an dem Tag, an dem wir abends bei Meyske und David zum Essen eingeladen waren, ereignete sich etwas sehr merkwürdiges, was wir aber erst im Nachhinein wahrgenommen hatten. Ein Erdbeben, das wir nicht gespürt hatten. Während ich am Juicestand auf den Mangojuice wartete, hat anscheinend die Erde gebebt. Eine Frau, die gleich neben dem Stand geschlafen hatte, schreckte hoch und schrie sehr laut. Wahrscheinlich waren es die Worte "die Erde bebt" auf indonesisch, was ich aber nicht verstanden hatte. Ich war allerdings etwas erstaunt, da die herumstehende Einheimischen für einen kurzen Moment irritiert und verunsichert, aber nicht panisch reagierten. Minuten später hatten sich alle wieder beruhigt und sind ihrer Beschäftigung nachgegangen. Am Abend hatten wir dann von David erfahren, dass sich auf Java ein Erdbeben mit einer Stärke von 6,8 auf der Richterskala ereignete, dessen Ausläufer auf Bali deutlich zu spüren waren. Berichten zur Folge wurden zum Glück keine Menschen verletzt und nur Sachschäden registriert. Es scheint fast zum Alltag zu gehören, dass hier ab und zu die Erde bebt. Im Nachhinein war das ein sehr bedrückendes Gefühl für uns, auch wenn uns natürlich bewusst ist, dass wir uns in Ländern bewegen, die häufiger von Erdbeben heimgesucht werden.
Sanur liegt etwa eine Stunde Autofahrt von Denpasar, der Hauptstadt Balis, entfernt. Sie ist für Pauschaltourismus bekannt und der einzige Ort auf Bali mit einer richtigen Strandpromenade, auf der wir ewig am Meer entlang schlendern konnten. Trotz der vielen Hotels, Fischrestaurants, Klamottenläden und Tauchschulen entlang des kilometerlangen Küstenabschnittes, war die Promenade nicht vergleichbar mit denen, die wir aus Europa kannten. Hier hatten wir es mit einem schmalen geschwungenen und sehr holprigen Strandweg zu tun, der für die Massen an Fußgängern, Fahrrädern und teilweise Mopeds nicht ausgelegt war. Auf uns wirkte die Strandpromenade wesentlich schöner als die uns bekannten planierten Promenaden. Wir empfanden immer große Freude, wenn wir den Strandweg entlang schlenderten. Da wir das Radeln so sehr liebten und Nicole eine Verletzung am "großen Onkel" hatte, leihten wir uns für die gesamte Zeit Fahrräder. Auf Fahrrädern haben wir die Stadt auch abseits der Hauptstraßen und des Zentrums erkundet und waren immer wieder begeistert von dem ganz besonderen Charme dieser Stadt, die auf den ersten Blick auf uns eher touristisch wirkte. Die Stadt bietet eine wirklich sehr gute Mischung aus Wohn- und Touristenvierteln. Überall entdeckten wir kleine Warungs, die mit ihren heimischen und sehr leckeren Gerüchen das Vorbeifahren für uns unmöglich machten. Das Fahrradfahren machte durstig und hungrig und wir waren von den unglaublich leckeren frischen Fruchtsäften mittlerweile abhängig. Der Ananas/Bananen-Juice wurde zu unserem Favoriten, allerdings musste dieser ganz bestimmte Kriterien erfüllen: Ananas und Banane im richtigen Verhältnis, nicht zu viel Eis und Wasser und das ganze "tidah gula", was so viel heißt wie, ohne Zucker.
Der Strand in Sanur eignete sich gelegentlich ganz gut zum Schwimmen. Da die Wellen an einem weit vom Strand entfernten Riff gebrochen wurden, kamen am Strand keine großen Wellen an. Allerdings mussten wir auch hier auf die Gezeiten achten, da das Wasser bei Ebbe recht weit zurück ging. Komplett weg war das Wasser jedoch auch bei Ebbe nicht, der Wasserstand wurde allerdings so flach, dass wir teilweise eher einen Pool zum Hineinsetzen hatten. Wir verbrachten eigentlich fast immer einige Stunden am Strand. Zum einen, weil wir das Sonnenbaden so sehr lieben und das Wetter zur Mittagszeit nicht viel anderes zuließ und zum anderen, weil für uns mit Strand leckere Fruchtsäfte und lokale Küche verbunden war. Am Strand in Sanur hatten wir endlich wieder mit dem gegenseitigen Vorlesen begonnen, was wir in unseren bisherigen Urlauben gerne zur Gewohnheit werden ließen. Ob am Strand oder abends im Bett, nicht selten führte das Vorlesen dazu, dass eine von uns, natürlich die Zuhörerin, des öfteren dabei einschlief, was zum Leid der Vorleserin zur Folge hatte, dass Textpassagen wiederholt und lästige Verständnisfragen geklärt werden mussten. Aber gerade das macht uns so viel Spaß und in gewisser Weise zu Verbündeten. Neben den täglichen Strandbesuchen und diversen Fahrradtouren durch die Haupt- und Nebenstraßen Sanurs stand der Kauf einer langen Hose auf unserer To-Do-Liste ganz oben. Eine Hose, die mindestens über die Knie reicht oder ein Sarong ist für Tempelbesuche vorgeschrieben, die wir für Yogyakarta geplant hatten. Die Suche erwies sich als sehr viel schwieriger als gedacht und wurde zu einer echten Herausforderung. Jedes Geschäft hatte die gleiche und sehr begrenzte Auswahl an Hosen, die meisten davon waren bunt und mit Elefanten geschmückt. Jede erdenkliche Hose sah aus wie ein Sack und letztendlich entschieden wir uns für den etwas schmaleren Sack, der uns hoffentlich für die nächsten Wochen seinen Dienst erweisen wird? Aber wahrscheinlich werden sie noch nicht einmal den Flug nach Yogyakarta überleben! Für Situationen wie diese, wo wir also irgendetwas dringend oder auch weniger dringend benötigten, hat Nicole schon seit Beginn unserer Reise einen Standardspruch auf den Lippen. Es begann in Sulawesi mit den Worten: Das kaufen wir in Bali, da gibt es alles. In Bali angekommen, wurde daraus: Das kaufen wir in Yogyakarta, da gibt es alles. Und so geht das wahrscheinlich immer weiter:-). Herrlich, auf diese Weise sparen wir viel Geld und zusätzliches Gewicht.
Was das Bild von Sanur auch sehr stark prägte, war der immer wieder wahrzunehmende Geruch von gegrillten Maiskolben. Die Verkäufer waren entweder direkt am Strand, wie auf den Bildern zu sehen, oder in den Garküchen direkt an der Strandpromenade zu finden. Die meist gesüßten Maiskolben schienen für viele eine Delikatesse zu sein, wir können das nicht beurteilen, weil wir diese nicht gerne essen. Die Verkäufer hatten irgendwie etwas besonderes an sich, da sie wie hypnotisiert ihren Grill entweder mit einem Ventilator oder wie die Frau am Strand mit wedelnder Pappe in Gang hielten.
Wie schon erwähnt hatten wir einen großen Supermarkt gleich um die Ecke, der in seiner Größe mit Supermärkten in Hamburg vergleichbar war, aber aufgrund seiner Preise eher einer Apotheke glich. Aus diesem Grund machten wir uns gleich am zweiten Tag auf den Weg zum Morgenmarkt. In einer kleinen Markthalle gab es eine kleine Auswahl an Ständen, die Obst, Gemüse und kleines Handwerk verkauften. Hier konnten wir nach Herzenslust Mangos, Papayas, Gurken, Tomaten, Eier und noch viele andere leckere Dinge kaufen, die auf unserem Frühstückstisch nicht fehlen durften.
Was uns auch immer wieder in Sanur faszinierte, waren die wunderschönen Eingangsportalen, die vor allem in den Seitenstraßen der Wohnviertel zu finden waren. Hinter jeder dieser Türen vermuteten wir einen Palast, aber dem war nicht so, es waren die Eingangstüren ganz gewöhnlicher Wohnhäuser. Wie gesagt, die Stadt hatte ihren Charme und hat uns unglaublich gut gefallen.
Den weltbesten kleinen Fischwarung "Warung Amphibia" direkt am Strand, den wir zum ersten Mal mit Meyske und David besucht hatten, haben wir noch häufiger aufgesucht. Das recht einfache Lokal war einer der ganz wenigen authentischen Läden am Strand. Wir konnten uns den Fisch oder die Meeresfrüchte selbst aussuchen und entscheiden, ob wir den Fisch gebraten, frittiert oder als Curry zubereitet haben wollten. Das fertige Gericht, in unserem Fall meist Squid, haben wir anschließend direkt am Strand in einer besonderer Atmosphäre verspeist. Und es hat geschmeckt wie in einem 5-Sterne-Lokal. Lecker, lecker, lecker. Neben den vielen sehr touristischen Restaurants am Strand war dieser Warung die beste Wahl.
Direkt neben dem Fischwarung befand sich auch das Turtle Conversation Center. Dort hatten wir uns Schildkröten verschiedenen Alters in unterschiedlichen Becken angeschaut. Sinn und Zweck dieser Station ist es, unter anderem Kinder für den Umgang mit Schildkröten zu sensibilisieren und Schildkröten vor dem sinnlosen Töten zu schützen. Dort konnte man auch für wenig Geld eine Babyschildkröte adoptieren, ihr einen Namen geben und sie dann am Strand ins Wasser setzen. Wir hatten uns dagegen entschieden, da wir von der Vorgehensweise nicht überzeugt waren. Eine Babyschildkröte ohne Begleitung eines Mitarbeiters, im Beisein vieler Touristen und bei Ebbe ins Wasser zu setzen, verfehlte unseres Erachtens nach den Sinn und Zweck dieser Adoption.
Nachdem wir in Ubud eine scheußliche Erfahrung mit Pediküre gemacht hatten, versuchte ich mein Glück noch einmal hier in Sanur. Nicole hatte nach dem letzten Mal die Schnauze gestrichen voll und verzichtete auf jeden weiteren Versuch. Ich hingegen wollte nicht gerne darauf verzichten und machte mich im Netz auf die Suche nach der besten Pediküre in Sanur. Ich wurde tatsächlich fündig und vereinbartete einen Termin für Pediküre. Und was soll ich sagen, die Bewertungen, die ich zuvor gelesen hatte, trafen zu 100 Prozent zu, das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nach einer Stunde erwachten meine Füße wieder zu Glanz. Nun konnte ich wieder guten Gewissens FlipFlops und Sandalen tragen ohne mich für den bereits abgeplatzten Nagellack zu schämen. Und Nicole läuft in Gummistiefeln herum:-).
Ein Tagestrip nach Nusa Penida
Wir haben einen Tagesausflug nach Nusa Penida gemacht. Um 7 Uhr wurden wir abgeholt und zum Hafen bzw. zur Ablegestelle gebracht. Dort wurden mit einem Schild um den Hals versehen, damit es ja zu keinen Verwechslungen kam, was bei den Massen an Touristen und den vielen ähnlichen Booten durchaus nachvollziehbar war. Und um ganz sicher zu gehen, dass wir nicht auf dem falschen Boot landeten, mussten wir einem Mann folgen, der wie bei einer Stadtführung die Fahne des Betreibers in die Luft hielt. Nach vielleicht 30 Minuten befanden wir uns auf dem Schnellboot nach Nusa Penida. Man könnte denken, die Insel ist vom Tourismus noch nicht ganz so überlaufen, aber dem war nicht so. Als wir am Hafen ankamen, trauten wir unseren Augen nicht, dort standen in einer kilometerlangen Schlange Autos, die darauf warteten, für eine Tour gebucht zu werden. Wir hatten vorab ein Komplettpaket gebucht, so dass wir von unserem Fahrer bereits erwartet wurde.
Die Insel machte auf uns einen sehr trockenen und kargen Eindruck, was uns nicht ganz so gut gefiel. Wahrscheinlich sieht es zu einer anderen Jahreszeit hier ganz anders aus. Eine derart trockenen Landschaft kannten wir schon von den Gili Inseln und auch dort fehlte uns das saftige Grün, das wir insbesondere auf Bali so lieben und schätzen gelernt hatten. Aber das ist ja Geschmacksache.
Unsere Tour umfasste vier Stationen auf der Westseite der Insel. Unseren ersten Stopp erreichten wir nach etwa einer Stunde, wobei die Dauer nicht den Kilometern, sondern den Straßen geschuldet war, die teilweise in einem katastrophalen Zustand waren. Wir waren froh, in einem Auto und nicht als Beifahrer auf einem Moped zu sitzen. Wir starteten mit dem Broken Beach, der seinen Namen einer kleiner Sage verdankt (siehe Reiseziele Nusa Penida). Die Kulisse, die sich vor unseren Augen auftat, war gigantisch und von umwerfender Schönheit geprägt. Wir verfielen sofort in den Fotomodus und machten wie alle Anwesenden endlos viele Fotos aus jeglicher Perspektive. Da wir recht früh eintrafen, waren längst nicht so viele Touristen vor Ort wie wir vermutet hatten. Die Bilder, die wir zuvor im Netz gesehen hatten, hielten was sie versprachen und wurden so manches mal übertroffen. Wir spazierten über die Felsen, umrundeten den Krater und genossen den atemberaubenden Ausblick von überall, wo es uns möglich war hinzukommen. Um nicht weiter nach Worten zu suchen, die unsere Eindrücke beschreiben, lassen wir an dieser Stelle Bilder für uns sprechen.
Von dort gingen wir in etwa fünf Minuten zum benachbarten Angel‘s Billabong, übersetzt "Wasserloch der Engel". Auch hier konnten wir einen atemberaubenden Blick von oben auf den Infinity-Naturpool genießen, der etwas erhöht über dem Meer liegt und somit einen direkten Zugang zum Meer hat. Wir konnten bestaunen, wie die Wellen durch die Strömung in den Pool gespült wurden und unfassbare Bilder hinterließen. Das Fotoshooting wurde fortgesetzt. Hinter dem Pool konnten wir beobachten, wie die Wellen mit voller Wucht auf die Felswänden schlugen und bei ihrem Rückgang eine Art Wasserfall hinterließen. Wir hätten stundenlang zusehen können, wie die Wellen unterschiedlichste Bilder kreierten. So schnell konnten wir gar nicht auf den Auslöser drücken, wie das Naturschauspiel seine Szenen wechselte. Die richtigen Worte dafür zu finden, ist wirklich schwierig...:-)
Anschließend sind wir mit dem Auto in etwa 40 Minuten zu unserem nächsten Stopp gefahren. Wir hatten einen traumhaften Blick von oben auf den "Kelingking Beach", allerdings teilten wir dieses Vergnügen mit zahlreichen anderen Touristen. Wir waren eigentlich noch im Fotoshootingfieber, aber hier war es unmöglich, die schöne Aussicht für ein paar Minuten alleine zu genießen. Das waren erschwerte Bedingungen für gute Fotos, was uns aber nicht davon abhielt, einige mit einer gewissen Penetranz zu machen. Im Vorfeld hatten wir von anderen Reisenden erfahren, dass der Weg nach unten zum Strand mehr als beschwerlich, gefährlich und mit Klettern verbunden war und sie hatten uns davon abgeraten. Aus diesem Grund und aufgrund angeblichen Zeitmangels, was uns unserer Fahrer permanent vermittelte, verzichteten wir auf das Abenteuer. Nach diesem Stopp wurden wir zum Mittagessen gefahren, was im Komplettpaket inbegriffen war. Wie gewohnt handelte es sich hierbei um ein Lokal, dass von vielen kleinen Touristengruppen besucht wurde, wobei wir zumindest ein Gericht aus der Karte wählen konnten, was bei solchen Touren nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit war.
Nach dem Essen fuhren wir zu unserem letzten Stopp "Crystal Bay". Wir hatten zuvor von den zwei Spanierinnen auf Gili Air gehört, dass der Strand traumhaft schön sein soll. Auch die Bilder im Netz versprachen weißen Sand und kristallklares Wasser, was der Name "Crystal" ja auch irgendwie vermuten lies. Als wir ankamen trauten wir unseren Augen nicht. Vor uns lag ein Strand mit eher dunklem Sand und Teile eines zerschlagenen Bootes. Gerade hier hatten wir unseren längsten Aufenthalt und mussten uns irgendwie die Zeit vertreiben. Wir tranken wie so oft erstmal einen leckeren Mangojuice, der uns auf Anhieb etwas wohler stimmte. Wir waren nicht traurig, als wir uns gegen 15:30 Uhr auf den Rückweg zum Hafen machen mussten. Der Fahrer argumentierte seine frühe Abfahrt zum Hafen, denn unser Boot fuhr erst um 17 Uhr zurück nach Sanur und der Hafen war unweit vom Crystal Beach entfernt, mit dem möglichen erhöhten Verkehrsaufkommen. Da wir uns an dem Strand nicht besonders wohl fühlten, war es uns in diesem Fall egal, zu einem anderen Zeitpunkt hätten wir uns um unsere Zeit betrogen gefühlt. Am Hafen konnten wir dann zumindest die Aussicht auf die ankommenden und abfahrenden Boote und einen weiteren leckeren Juice genießen. An einem Vitaminmangel konnten wir eigentlich nicht leiden.
Am Hafen bzw. am Strand von Sanur angekommen, wurden wir von einer Fahrerin in Empfang genommen und wenig später mit drei weiteren Fahrgästen nach Hause gebracht. Der Ausflug hat sich gelohnt, wenngleich das erhöhte Aufkommen an Touristen und die extreme Trockenheit auf Nusa Penida unsere Faszination etwas trübten. Aber so ist das eben, wenn man zur Hochsaison reist und es seit Monaten nicht geregnet hat.
Wir verlassen nach fünf Wochen Bali. Es war großartig, interessant und abwechslungsreich. Eine wundervolle Insel, die wir fast nicht bereist hätten:-) Gut, dass Nicole ihre Ansicht über Bali im Laufe ihrer Reiseplanung revidierte und Bali eine Chance gegeben hat. Das immer satte GRÜN, was überall auf dieser wundervollen Insel zu finden war, faszinierte uns immer wieder aufs Neue. Nach dem Besuch der Gili-Inseln und dem Tagesausflug nach Nusa Penida waren wir darin bestätigt, dass wir GRÜN dem GRAU vorziehen.
Und wir können es gar nicht oft genug sagen:
Die Menschen sind unglaublich sympathisch,
freundlich und haben stets ein Lächeln auf dem Gesicht.
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Gaby (Montag, 25 November 2019 10:40)
Es sind so herrliche Fotos von den Stränden. Diese Farben und diese wunderschönen und gleichzeitig doch so unterschiedlichen Strände. Und hier die graue Ostsee.....