Luang Prabang - Laos

Bevor es los geht, eine paar Worte vorweg, damit ihr nicht durcheinander kommt. Wir waren häufiger in Luang Prabang und das war auch gut so:-). Unser Aufenthalt in Laos begann mit zwei Nächten in Luang Prabang. Danach folgte eine knappe Woche in Nong Khiaw (gelesen?!). Anschließend verbrachten wir wieder zwei Nächte in der gleichen Unterkunft in Luang Prabang. Dann ging es für drei Nächte nach Vang Vieng (gelesen?!). Es folgte eine Erholungsphase von sechs Nächten in den Bergen in der Nähe von Luang Prabang. Zum Schluss ging es dann für vier Nächte wieder nach Luang Prabang, allerdings auf die andere Seite des Flusses. So, nun müsste es klappen mit dem Verständnis. Holt Euch einen Kaffee, Wein oder sonstiges, der Blog ist recht lang geworden. 


Fertig gepackt und abholbereit standen wir vor dem Appartementhaus in Kuala Lumpur und warteten auf den Fahrer, der uns bereits bei unserer Ankunft am Flughafen in Kuala Lumpur abgeholt hatte. Leider vergebens, denn dieser hatte verschlafen, wie wir später erfahren durften. Unser Guthaben für unsere Handys war bereits aufgebraucht, so dass es nicht ganz einfach war, schnell ein neues Taxi aufzutreiben. Mit Hilfe des Sicherheitsdienstes, der glücklicherweise zu so früher Stunde vor Ort war, wurden wir mit einer Verspätung von 45 Minuten abgeholt. Zum Glück sind wir überall immer viel zu früh, so dass wir trotzdem rechtzeitig am Flughafen waren. Wir sind von Kuala Lumpur über Bangkok nach Laos geflogen. Alles hat reibungslos geklappt und wir sind gegen 12 Uhr in Luang Prabang gelandet. Die Einreise nach Laos ist mit einem sogenannten Visa on Arrival möglich, das bedeutet, wir konnten den Antrag direkt am Flughafen ausfüllen, wobei uns und vielen anderen neben uns herum nicht klar war, was, wie und wo genau auf dem Formular zu stehen hat. Anschließend wurde der Antrag inklusive eines Passfotos (Nicole hatte wirklich an alles gedacht und hatte Passfotos für uns beide griffbereit in der Tasche) vor Ort bearbeitet und gegen eine entsprechende Gebühr in unseren Reisepass eingeklebt. Erst dann konnten wir die Passkontrolle passieren. Der Flughafen ist klein und sehr übersichtlich, wir haben uns auf Anhieb sehr wohl und sicher gefühlt. Nachdem wir etwas Geld vom Automaten geholt und eine neue Simkarte organisiert hatten, fuhren wir mit dem Taxi in unsere Unterkunft. Bereits die Fahrt überzeugte uns davon, in welchem wunderschönen Land wir gelandet waren. Hier wird es uns ganz sicher gut gefallen!

Wir wurden sehr herzlich im Cold River empfangen und waren begeistert von der Unterkunft, die direkt am Fluss Nam Khan gelegen war. Wir hatten ein schönes Zimmer mit Balkon, von dem wir einen herrlichen Blick auf den Fluss genießen konnten. Wir hatten uns zwei Mal für je zwei Nächte dort einquartiert, umso glücklicher waren wir, dass die Wahl der Unterkunft die absolut richtige war. Wir bekamen einen kleinen Stadtplan in die Hand und erhielten einige nützliche Informationen. Großartiger Start in Laos. 

Nachdem wir die Rucksäcke geleert, die Klamotten verstaut und uns gegenseitig ein Herzliches Willkommen gesagt hatten, führte uns der erste Weg in die Stadt. Wir hatten einen Bärenhunger und wollten direkt zum Nachtmarkt. Wir gingen entlang des Flusses, durch schöne Straßen und waren nach 10 Minuten auf dem Nachtmarkt. Vom Hunger getrieben, eilten wir durch die endlosen Gassen aus überdachten Ständen, die Souvenirs, Kleidung und handgefertigte Dinge verkauften. Am Ende entdeckten wir endlich die „Fressmeile“. Hier fanden wir eine große Auswahl an laotischen Gerichten, die ganz sicher unseren Hunger stillen würden. Wir entschieden uns für Fisch, Fleisch, Salat und Bier und waren rundum zufrieden - für eine Garküche recht teuer. Während des Nachtmarktes ist die Straße für den Verkehr gesperrt, so dass wir nach dem Essen erneut und ganz in Ruhe durch die Gänge zwischen den Ständen schlendern konnten. Langsamen Schrittes führte uns der Weg zurück in die Unterkunft, wo wir schnell und selig einschliefen. Ein wirklich tolles Ankommen in Laos.

Jeden Morgen bei Sonnenaufgang starten die Mönche von Luang Prabang ihren Almosengang. Der „Tak Bat“ ist eine uralte buddhistische Tradition. Wir hatten gehört und gelesen, dass die Mönche oftmals bedrängt, angefasst und mit Blitzlicht fotografiert werden. Wir haben mit uns gehadert, aber entschieden uns dafür, dieses Ritual sehen zu  wollen und stellten den Wecker für den Folgetag auf 5 Uhr. Nach einem etwas mühevollen Aufstehen zu so früher Stunde, gingen wir noch in der Dunkelheit in die Altstadt, wo die Mönche in orangen Gewändern gehüllt, barfuß durch die Straßen der Stadt laufen und die Einheimischen Almosen verteilen. Viele Straßenverkäufer forderten uns auf, Reisschalen zu kaufen, um diese an die Mönche zu übergeben, wir entschieden uns dagegen. Je näher der Augenblick rückte, desto mehr Zuschauer standen rechts und links am Straßenrand. Viele chinesische Touristengruppen kamen in Verbindung einer gebuchten Tour und setzten sich auf die vielen Hocker, die eigens dafür in eine Reihe aufgestellt wurden. Es war eine regelrechte Touristenattraktion. Während wir nur unbeteiligt am Straßenrand verweilten, gesellten sich auch viele Touristen unter die Bevölkerung, die auf Knien sitzend vor den am Boden liegenden Almosen auf die Mönche warteten. Als diese sich mit ihren Bettelschalen näherten, wurden sie von ihnen mit gefalteten Händen vor der Brust begrüßt und Almosen überreicht. Nacheinander und ohne ein Wort zu sprechen, nahmen die Mönche die Gaben der Menschen entgegen und kehrten zu ihren Tempeln zurück. Das hätte ein sehr berührender Moment sein können, aber wie so vieles war das Geschehen vollkommen überlaufen. Trotzdem, waren wir froh, es gesehen zu haben. 

Anschließend machten wir einen Abstecher zum Morgenmarkt, da dieser auch nur in den frühen Morgenstunden zu sehen war. Er befand sich in unmittelbarer Nähe und es waren glücklicherweise kaum Touristen vor Ort. Wir schlenderten über den Markt und waren überrascht, welche sonderbaren Dinge auf dem Markt verkauft wurden. Neben einer großen Auswahl von Gemüse und Obst, wurden Fledermäuse in lebendiger und toter Form, Kakerlaken und so manches Undefinierbares verkauft. Für uns ein ungewöhnlicher und teils ekelhafter Anblick. Uns faszinierten mehr die schönen bunten Marktstände mit ihren unterschiedlichen mal gut, mal schlecht gelaunt aussehenden Verkäufern. Wir lieben diese Marktbesuche, weil wir in den meisten Fällen dem authentischen Leben der einheimischen Bevölkerung etwas näher  kommen.  

Nach dem etwas ernüchternden Almosengang und dem interessanten Marktbesuch waren wir sehr hungrig und gingen in die Unterkunft. Dort frühstückten wir im Sonnenschein auf der Terrasse und fühlten uns anschließend gestärkt für die nächste Runde. Wir hatten große Lust auf eine Bootstour und machten uns auf den Weg entlang des Flusses bis wir einen Bootsanleger entdeckten, wo Bootstouren aller Art angeboten wurden. Mit einem sehr netten Bootsführer fuhren wir eine Stunde auf dem Mekong entlang. Wir genossen die traumhaft schöne Landschaft mit den grün bewachsenen Karstfelsen. Diese Form von Entspannung lieben wir sehr. Wir waren sehr froh, diese Fahrt gemacht zu haben.

Anschließend gönnten wir uns in einem am Fluss gelegenen Café einen Mango Smoothie und eine frische Kokosnuss und genossen die Aussicht. 

Danach schlenderten wir durch die Straßen Luang Prabangs, eine Stadt, die in erster Linie vom Tourismus lebt. Alles ist sauber, ordentlich, gepflegt und vor allem fußläufig zu erreichen. Neben den alten, aus der französischen Kolonialzeit stammenden restaurierten Villen, die Bars, Restaurants, Boutiquen und Hotels beherbergen gibt es auch zahlreiche wunderschöne Tempel zu sehen. In Luang Prabang gibt es gleich zwei Flüsse, die das Stadtbild auf wundervolle Weise abrunden. Der Mekong und Nam Khan River fließen in einer dschungelartigen von Karstbergen umgebenen Landschaft zusammen. Die im Norden gelegene Stadt, die seit 1995 UNESCO Weltkulturerbe ist, wirkte auf uns ruhig und strahlte eine entspannte und gelassene Atmosphäre aus, die wir bei unseren Aufenthalten sehr genießen konnten. Luang Prabang ist trotz vieler Touristen jenseits der Hauptstraßen authentisch geblieben. Dort ist die Ursprünglichkeit sowie der besondere Charme und die Attraktivität der Stadt deutlich zu erkennen. Eine wundervolle Stadt, wie wir finden. Sie bietet so viel, dass wir sehr froh waren, diesen Ort öfter aufgesucht zu haben. Wir haben uns regelrecht in diesen Ort verliebt. 

Die zwei Bambusbrücken, die über den Nam Khan River führen, sind absolut sehenswert. Wir haben nicht schlecht gestaunt als wir erfuhren, dass wir es der Trockenzeit zu verdanken haben, diese nutzen zu können. Die Brücken werden jedes Jahr zu Beginn der trockenen Jahreszeit aufgebaut und wenn der erste Regen einsetzt (meist im April) wieder abgebaut. Unglaublich, welchen Aufwand die Einheimischen Jahr für Jahr betreiben, nur um sie dann ein paar Monate später wieder abzureißen.

Nach dem ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt, gingen wir über 300 Stufen zum Mount Phou Si hinauf, wo eine goldene Stupa auf einem Tempel errichtet wurde, die von fast überall in Luang Prabang zu sehen ist. Entlang des Aufstiegs kamen wir an verschiedenen Buddah Figuren vorbei, die das Leben des Buddhas in Stationen beschreiben. Ob liegend, stehend oder sitzend, sie alle waren sehenswert und das Betrachten eine dankbare Pause während des schweißtreibenden Aufstiegs. Oben angekommen, umrundeten wir erst einmal das Gebäude und genossen den wundervollen 360 Grad Ausblick über die Stadt. Das Wetter war großartig und wir hatten eine grandiose Sicht. Wir konnten sehen, wie der Mekong und Nam Khan River vor der Spitze der Altstadt zusammenfließen. Neben dem Tempel wurden kleine, geflochtene Weidenkörbchen mit kleinen Vögeln darin verkauft. Diese sollte man kaufen und sich anschließend etwas wünschen und den Vogel freilassen. Auf uns wirkte es sehr irritierend und geschmacklos, aber andere Besucher folgten tatsächlich dieser Aufforderung. 

Nach sechs Nächten Nong Khiaw ging es zurück nach Luang Prabang. In der Hoffnung, eine bessere Busfahrt als auf dem Hinweg zu erleben, kauften wir das Busticket in einem Tourenbüro in Nong Khiaw, das uns genau das versprach. Wir entschieden uns für die Fahrt, die gegen Mittag in Nong Khiaw startete, da für diesen Bus bereits Buchungen vorlagen und keine Gefahr bestand, mangels Fahrgästen in den „local bus“ umgesetzt zu werden. Es handelte sich leider um einen alten klapprigen Minivan, der wieder bis zum Rand voll beladen wurde. Die Heckklappe konnte nicht richtig geschlossen werden, so dass während der gesamten Fahrt das Klappern in unseren Ohren dröhnte und wir Angst um unsere Rucksäcke hatten, die im Fall der Fälle auf der Straße gelandet wären. Wir saßen zu dritt zusammengequetscht auf der hintersten Sitzreihe mit unseren kleinen Rucksäcken auf dem Schoß. In diesem Bus waren wir ausschließlich Touristen. Es schaukelte und klapperte während der gesamten Fahrt und bei jedem Buckel - also permanent, denn es handelte sich um eine reine Buckelpiste - stießen wir mit unseren Köpfe an die Decke. Gegen Abend sind wir völlig gerädert in Luang Prabang angekommen, wo wir Dank unserer Kenntnisse über die Stadt, in der Nähe der Unterkunft den Bus zum Anhalten bewegen und den Rest des Weges zu Fuß gehen konnten. Wieder wurden wir sehr herzlich begrüßt und konnten schnell unser „altes“ Zimmer beziehen. Nachdem wir die Rucksäcke geleert, Klamotten verstaut und ein erneutes Herzlichen Willkommen gesagt hatten, waren wir schon in der Stadt unterwegs. Zuerst suchten wir das Hotel auf, das wir für unseren nächsten Aufenthalt in Luang Prabang gebucht hatten. Dort brachten wir schnell in Erfahrung, dass wir einen Teil unseres Gepäcks dort deponieren können, um weiter mit weniger Gepäck zu reisen. Nach erfolgreicher Klärung gingen wir in diesem noch neuen Viertel in einem kleinen laotischen Lokal etwas Essen. Wir bestellten mit Händen und Füßen und mussten darauf vertrauen, dass alles in Laos gut schmeckt, auch wenn wir nicht wussten, was wir bestellt hatten. Es war sehr lecker und wieder einmal unglaublich günstig. Anschließend fielen wir sehr müde ins Bett.

Am nächsten Tag organisierten wir uns noch vor dem Frühstück ein Busticket für die Fahrt von Luang Prabang nach Vang Vieng, die für den nächsten Tag geplant war. Wir wollten  schlau sein und wählten die VIP-Version, um sicher zu gehen, dass die Fahrt, die drei Stunden dauern sollte, angenehmer als die bisherigen Busfahrten verlaufen würde. Nach dem Frühstück unternahmen wir eine dreistündige Stadtrundfahrt mit dem TukTuk. Der sehr nette Fahrer brachte uns in eine zauberhafte Straße, die für ihr Kunsthandwerk bekannt ist. Neben zahlreichen schönen sehenswerten Tempeln konnten wir die Weberinnen bei ihrer Arbeit beobachten, die Herstellung von besonderem Papier kennenlernen und viel kleines Kunsthandwerk bestaunen. Wir schlenderten durch die Straße und kehrten in einem wundervollen direkt am Fluss gelegenen Café ein. In schöner Atmosphäre genossen wir mal wieder einen Mango Lassi. Die Stadt ist wirklich sehr vielseitig und faszinierend. Einfach nur großartig.

Nach der sehr netten und abwechslungsreichen Erkundung der Stadt, machten wir noch einmal eine Bootsfahrt auf dem Mekong. Der Bootsführer, den wir für drei Stunden gebucht hatten, brachte uns zuerst auf die andere Seite des Flusses, wo wir am Flussufer entlang durch ein Dorf schlenderten, das vom Tourismus verschont geblieben ist und für uns das authentische Leben der Laoten widerspiegelte. Wir besichtigten einen Tempel im Ort, der uns sehr gut gefallen hat. Auf dem Weg begegneten wir so gut wie keinen Touristen und an den Reaktionen der Bewohner war zu erkennen, dass wir auch eher eine seltene Erscheinung waren. Den Tempel am Ende unseres Weges wollten wir nicht besichtigen, wurden aber regelrecht gedrängt, Eintritt zu zahlen, da wir den Platz überqueren mussten, um zum Bootsanleger zu gelangen. Beim Durchgehen wurde uns strengstens das Fotografieren untersagt und der direkte Weg zum Bootsanleger gewiesen. Dort wartete der Bootsführer auf uns, die Fahrt konnte weiter gehen.

Wir fuhren etwa eine Stunde bis zu unserem nächsten Stopp. Auf der Fahrt war der vorangeschrittene Bau der Eisenbahnbrücke auf beeindruckende Weise zu sehen.

Im nächsten Dorf, das etwa eine Stunde Bootsfahrt entfernt war, wurden wir auf unserem Spaziergang durch die Straßen von unserem Bootsführer begleitet. Hier war die Armut der Bevölkerung an vielen Stellen sehr deutlich zu sehen. Der Bootsführer entpuppte sich als hervorragender Guide. Er erzählte uns vieles über sich und die laotische Bevölkerung. Seine Geschichte hat uns sehr berührt. Er ist einer von vielen Laoten, die keine Schulbildung genießen konnten. Sie  waren neun Kinder und nur zwei konnten einer Schulbildung nachgehen, der Rest musste im Haus helfen und Geld verdienen. Er brachte sich selbst Englisch bei, um Bootstouren für Touristen anbieten zu können. Er möchte seiner Frau und seinen zwei Kindern ein besseres Leben und vor allem eine Schulbildung bieten. Durch Chen haben wir auf sehr beeindruckende Weise, Einblick in das laotische Leben bekommen. Er ist ein super Guide. Wir fühlten uns in seiner Begleitung sehr wohl und willkommen im Dorf, obwohl wir Touristen waren. Als wir an der Dorfschule vorbei kamen, haben viele Kinder auf dem Hof gespielt und uns in ihr Spiel einbezogen. Das hat riesengroßen Spaß gemacht. Die Kinder strahlten und ein Junge hat regelrecht einen Narren an uns gefressen. Frech forderte er uns zum Spielen auf. Ein toller Moment. Auf dem Weg zurück zum Boot, zeigte uns der Guide die Herstellung von Khaipen aus grünen Flussalgen, eine laotische Spezialität. Wir konnten einigen Frauen am Straßenrand bei der Herstellung zusehen. Eine wichtige Einnahmequelle für die Frauen. Mit einem großen Glücksgefühl ging es dann zurück auf das Boot. 

Anschließend machte uns der Guide den Vorschlag, die Bootsfahrt um circa eine Stunde zu verlängern, um den Sonnenuntergang auf dem Mekong, der voraussichtlich sehr schön werden würde, zu erleben. Diesen Vorschlag konnten wir nicht ausschlagen, allerdings hatten wir Hunger und große Lust auf ein Bier. Der Guide machte spontan einen Stopp in einem ganz kleinen Dorf, das nur einen Laden beherbergte, in dem wir Bier kauften und der Besitzer uns vier Eier kochte, damit wir nicht verhungerten. Damit hatten wir im Leben nicht gerechnet, wir waren sehr beeindruckt. Anschließend gingen wir mit dem Guide noch kurz durch den Ort. Auf dem Weg erklärte er uns, wie Sticky Rice gekocht wird. Dazu blieb er einfach bei einem Haus stehen, wo der Reis gerade auf offener Flamme gekocht wurde. Er ging wie selbstverständlich an den Topf, öffnete diesen und erklärte uns die Vorgehensweise bei der Zubereitung. Als wir dem einzigen Weg folgten, kamen Kinder wie auch deren Mütter auf uns zu und drängten uns sehr penetrant zum Kauf von Armbändern und Taschen. Es war unmöglich, weiterzugehen, ohne etwas zu kaufen. Von Kindern wollten wir nicht kaufen und von jeder Mutter konnten wir nicht kaufen, also mussten wir einen Kompromiss finden. Ein sehr unangenehmer Moment. Hier wurde uns wieder schmerzlich bewusst, wie arm ein großer Teil der laotischen Bevölkerung ist.

Anschließend gingen wir zurück zum Boot und fuhren buchstäblich in den Sonnenuntergang hinein. Der Guide hatte recht behalten. Die Landschaft in diesem besonderen Licht war viel schöner als auf den Bildern zu erkennen. Wir sind halt keine Fotografen, geben aber unser bestes, natürlich nur für Euch:-). Das war eine großartige Bootsfahrt, die uns sehr viele Einblicke in das Land und die Leute gewährt hat. Der Bootsführer oder besser gesagt Guide war spitze. Danke Chen! Am nächsten Tag verließen wir diesen wundervollen Ort und fuhren nach Vang Vieng. Wir wussten, wir kommen schon bald wieder, von daher viel der Abschied nicht schwer. 

Unseren Aufenthalt in Vang Vieng haben wir nach drei Tagen abgebrochen. Es hat uns so gar nicht gefallen, aber das habt ihr sicher schon gelesen, oder etwa nicht?! Anders als bei der Hinfahrt nach Vang Vieng, waren wir auf der Rückfahrt nur vier Stunden mit einem Minivan und sehr wenigen Fahrgästen unterwegs. Eine sehr angenehme Fahrt. Der Fahrer brachte uns gegen Aufschlag direkt zum Hotel, das etwa eine halbe Stunde von Luang Prabang entfernt in den Bergen lag und nur über eine Buckelpiste erreichbar war. Wir sehnten uns nach einer Auszeit von Sightseeing, Klimaanlagen und Stadtluft, einfach mal Urlaub machen:-). Wir wurden sehr herzlich von Maddy, der Hotelmanagerin, empfangen und konnten sofort unseren super schönen Bungalow beziehen. Wir waren sofort begeistert. Eine wunderschöne Anlage und ein fantastischer Pool zum Relaxen. Ein Paradies inmitten der Berge, großartiger hätte das Ankommen nicht sein können. Die Hotelmanagerin Maddy und ihre Freundin Sonja wie auch der Besitzer Holger und seine Frau, aber vor allem die Crew waren wundervoll, aufmerksam und sehr herzlich. Ein Ort zum Wohlfühlen. Danke!

Jeden Morgen vor dem Frühstück machten wir einen ausgiebigen Spaziergang durch die wundervolle Landschaft. Die Wege führten uns über Schotterwege, durch Reisfelder, Wälder und das benachbarte Dorf. Anschließend frühstückten wir ausgiebig auf der Terrasse und genossen viele erholsame Stunden am Pool. Wir haben gelesen, geschrieben, geschlafen oder einfach nur gedöst. Genau das, was wir uns von diesem Aufenthalt versprochen hatten. Wir haben Yvette und Wilem aus Holland und Regine und Lars aus Deutschland kennengelernt. Die Atmosphäre war himmlisch. Die Abende verbrachten wir auf der Terrasse bei ausgezeichnetem Essen, Bier und Wein, mal in geselliger Runde und mal in Zweisamkeit. Großartiger hätte der Aufenthalt nicht sein können. Nach sechs Tagen Erholung pur, waren wir für unseren letzten Aufenthalt in Luang Prabang gerüstet.

Schweren Herzens sind wir abgereist. Wir wurden nach dem Frühstück in unsere neue Unterkunft gebracht, die glücklicherweise nur eine halbe Stunde entfernt, aber wieder inmitten von Luang Prabang gelegen war. Wir waren bereits gegen 11 Uhr im Hotel und wurden auf extrem freundliche und zuvorkommende Weise empfangen und durften früher als erwartet unser Poolzimmer beziehen. Großartiger Empfang, sehr schönes geräumiges Zimmer und ein wundervoller Pool direkt vor unserem Zimmer. Besser hätte die Wahl nicht sein können. Das Personal war unschlagbar, so etwas freundliches und zuvorkommendes hatten wir noch nicht erlebt. Ein Hotel der Spitzenklasse. 

Nach der üblichen Prozedur, Rucksäcke leeren, Klamotten verstauen und ein Herzlichen Willkommen sagen, haben wir uns erst einmal in der für uns neuen Gegend umgeschaut. Um uns herum waren zahlreiche Garküchen, kleine Shops und das wahre Leben der Laoten zu finden. Wir fühlten uns auf Anhieb wohl, denn es war ein ganz anderes Leben auf der Straße als das, was wir von der anderen Seite kannten. Hier waren nur wenige Touristen und dafür sehr viel Einheimische unterwegs. Um auf die andere Seite des Flusses zu gelangen, hatten wir mehrere Brücken zur Auswahl. Zum einen war da die nahegelegene Brücke, die nur für Mopeds und Fußgänger gedacht ist, wobei wir diese lieber gemieden haben, da es mehr einem Abenteuer als einem Vergnügen glich, diese zu benutzen. Bei den beiden anderen handelte es sich um die bereits erwähnten Bambusbrücken, die nur in der Trockenzeit vorzufinden sind und für deren Überquerung man Geld zahlen musste. 

Am Abend trafen wir uns mit Regine und Lars, die wir im Hillside kennengelernt hatten und verbrachten einige schöne Stunden auf dem Nachtmarkt. Glücklicherweise hatte unser Hotel einen kostenlosen Shuttle, der uns zu später Stunde zurück ins Hotel brachte. Toller Service, den wir sehr gerne und sehr oft genutzt haben. Herrlicher Neustart in Luang Prabang. 

Am nächsten Morgen machten wir uns wieder sehr früh auf die "Jagd" nach den in orange gehüllten Mönchen, deren Almosengang direkt vor dem Hotel entlang verlief. Hier waren wir die einzigen Touristen und konnten in Seelenruhe den wunderbaren Augenblick genießen. Kein Vergleich zum Almosengang in der Altstadt von Luang Prabang. Anschließend schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen und dann zum Frühstück ins Hotel. Frühes Aufstehen macht hungrig. 

Gestärkt machten wir uns auf den Weg in die Altstadt, um diese auch mal tagsüber zu erleben, wenn noch kein Nachtmarkt aufgebaut ist und sehr viel weniger Touristen unterwegs sind. Wir schlenderten durch die Gassen und waren auf ein Neues begeistert von der Stadt. Sie bietet wirklich alles. Schöne Cafés, kleine Boutiquen, einladende Restaurants, viele unterschiedliche Tempel und vieles mehr. Gegen frühen Nachmittag wurde es heiß in der Stadt und wir gingen ins Hotel zurück und genossen den wundervollen Pool. Wir verbrachten erfrischende und erholsame Stunden am Pool bis wir dann gegen Abend mit dem Shuttle in die Stadt fuhren. Wir hatten im Hotel eine kurze und intensive Bekanntschaft mit einem deutschen Pärchen, die wir im Shuttlebus wiedergesehen hatten. Ganz spontan entschieden wir uns, gemeinsam zum Vietnamesen Essen zu gehen, da sie uns eine ganze Menge über Myanmar erzählen konnten. Wir schlenderten gemeinsam über den Nachtmarkt und verbrachten einige Stunden beim Essen. Leider wurde der Abend zu einer sehr zähen und anstrengenden Angelegenheit, da ER sich gerne reden hörte. Schöner Tag, mit einem eher weniger schönen Ausklang.

Für den nächsten Tag buchten wir einen TukTuk Fahrer für den Besuch des Wasserfalles, der ungefähr 45 Minuten von Luang Prabang entfernt war und das größte Highlight sein sollte. Wir wollten gerne vor den Massen dort sein, so dass wir uns um 8:30 Uhr am Hotel abholen ließen. Wir waren sprachlos als wir das Naturspektakel gesehen hatten. Wir hatten schon einiges an Wasserfällen gesehen, aber das übertraf unsere kühnsten Träume. Treppenförmig war ein Wasserbecken nach dem anderen in schönster Landschaft eingebettet. Großartiger geht es nicht. Auch hier machten wir den schweißtreibenden Aufstieg nach ganz oben, obwohl wir dort keinen schönen Blick mehr genießen konnten. Aber wir hatten uns sportlich betätigt. Anschließend erfrischte sich Nicole in einem der wunderschönen Becken. Es war eine gute Entscheidung, schon so früh vor Ort zu sein, denn als wir uns gegen 12 Uhr auf den Rückweg machten, strömten regelrecht Massen an Touristen heran. Alles richtig gemacht:-). Den Rest des Tages verbrachten wir am Pool, eine wundervolle Erholung nach dem Besuch des Wasserfalls. Am Abend gingen wir um die Ecke von unserem Hotel in ein kleines Lokal, das hervorragende laotische Küche zubereitete und das mal wieder für unfassbar wenig Geld. Großartiger Abschluss eines wundervollen Tages.

Am nächsten Morgen wollten wir noch ein letztes Mal, den Moment mit den Mönchen genießen. Wieder warteten wir auf der Straße vor unserem Hotel bis diese in der Morgendämmerung in Andacht an uns vorbei zogen. Und, unglaublich, aber wahr, auf der Straße trafen wir Willem und Yvette, die wir im Hillside kennengelernt hatten. So klein ist die Welt. Da wir schon früh wach waren, wollten wir auch noch den Morgenmarkt besuchen. Mit dem ersten Shuttle um 7:30 Uhr fuhren wir in die Altstadt und verbrachten zwei wundervolle Stunden unter laotischer Bevölkerung. Mitten im Getümmel tranken wir einen Kaffee und erfreuten uns an dem Anblick der vorbeigehenden Marktbesucher. Anschließend waren wir hungrig und gingen zum Hotel zurück. Eigentlich war die Frühstückszeit schon beendet, aber die Hotelcrew machte es möglich, dass wir noch in aller Seelenruhe auf der Terrasse frühstücken konnten. Und dann ging es wieder an den Pool. Relaxen:-).

Am letzten Abend besuchten wir noch einmal den Nachtmarkt, um ein, zwei oder auch drei schöne Bilder als Erinnerung an diesen einzigartigen Aufenthalt in Laos zu kaufen. Wir hatten uns entschlossen, von Laos ein Paket nach Deutschland zu senden und das Hotel hat uns zu unserer riesengroßen Freude seine Hilfe angeboten. Nach unserem Einkauf packten wir also ein kleines Paket und genossen unsere letzten Stunden in Laos in diesem unfassbaren schönen Hotel. Der Hotelmanager Sam ist ein extrem freundlicher und zuvorkommender Mann, der sich nach unserer Abreise um das Versenden des Paketes kümmerte. Großartig und tausend Dank Sam. Du bist wirklich der GRÖßTE! Am nächsten Morgen wurden wir um 8:30 Uhr vom Hotel zum Flughafen gebracht. Bye, bye Luang Prabang, du wunderschöne Stadt.

Uns bleibt ein vielfältiges wundervolles Land in Erinnerung, das uns mit seiner bunten Kultur, seinen Gegensätzen, seinen großen Problemen und seiner kulturellen Mannigfaltigkeit begeistert hat. Ganz sicher werden wir noch einmal dieses faszinierende Land besuchen. Uns bleibt nur noch eines zu sagen, besucht Laos bald, bevor es diesen einzigartigen Charme verloren hat. Bis bald! Danke Laos!

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