Auf dem Flug von Yangon nach Phuket war es nicht mehr zu übersehen, das Corona Virus war gegenwärtig. Das gesamte Flughafenpersonal und auffällig viele Passagiere trugen Atem- bzw. Gesichtsmasken und wir waren mittendrin. Während unseres Aufenthaltes in Myanmar hatten wir keine Nachrichten verfolgt, aber mit der Ankunft in Thailand war die Sorge auch bei uns angekommen, denn wir wussten, dass während des chinesischen Neujahrsfestes unglaublich viele Chinesen in ganz Südostasien unterwegs waren. Entsprechend irritiert und verunsichert fuhren wir mit dem Taxi zu unserem Hotel in Phuket Town. Wir verbrachten drei Nächte in dem sehr zentral gelegenen Hotel, in dem die Anfangsszene von „The Beach“ mit Leonardo di Caprio gedreht wurde. Damals war es noch eine legendäre Backpacker Unterkunft, heute ist es ein komplett restauriertes sehr schönes Hotel mit vielen wunderschönen Details. Wir bezogen ein kleines, aber sehr schönes Zimmer. Wir mussten glücklicherweise nicht das ganze Gepäck auspacken, da wir nur einige wenige Nächte blieben. Unsere übliche Prozedur fiel entsprechend kurz aus, Rucksäcke nur ein wenig leeren, Klamotten in den Packtaschen lassen und auf dem Boden verteilen und ein gegenseitiges Herzlich Willkommen sagen.
Wir hatten Hunger und Lust die Stadt zu erkunden. Wir kamen nicht weit, denn nach ein paar Metern entdeckten wir eine sehr nette Bar, die gerade zu verlockend für das erste Bier war. Glücklicherweise war es auf Phuket wärmer als in Myanmar, so dass wir die langen Hosen und Jacken im Rucksack lassen konnten. Das Bier zeigte recht schnell seine Wirkung und der Hunger war mittlerweile riesengroß. Zum Essen ließen wir uns in dem gleich nebenan gelegenen Thai Restaurant nieder. Während wir auf unser Essen warteten, machten wir uns mit den Nachrichten über das Corona Virus vertraut und entschieden uns, ab sofort einen Mundschutz zu tragen. Zum Glück waren wir in Yangon nicht wie geplant beim chinesischen Neujahrsfest. Zur Sicherheit fragten wir unsere Nachbarin in Hamburg, die Ärztin im UKE und eine echte Koryphäe auf dem Gebiet der Viruserkrankungen ist, um ärztlichen Rat. Sie konnte uns beruhigen, aber bat uns zur entsprechenden Vorsicht und legte uns die intensive und sorgfältige Handhygiene ans Herz. Informiert und satt fielen wir sehr früh ins Bettchen. Viele Informationen machen schließlich auch müde:-).
Am nächsten Morgen machten wir uns auf die Suche nach einem Frühstück, denn wir hatten ausnahmsweise das Hotel nur für die Übernachtung gebucht. Das Hotel lag so zentral, dass wir alles um die Ecke hatten. In Kürze entdeckten wir ein kleines Café, in dem wir gemütlich frühstückten. Anschließend fuhren wir mit dem Local Bus zum Strand, nach vier Wochen Myanmar sehnten wir uns nach Strand und Meer. Während in anderen Teilen des Landes Tuk Tuks relativ günstige Fortbewegungsmittel sind, so gehören sie in Phuket zu den teuersten. Diese öffentlichen Busse sind nach hinten offen und eine sehr günstige Alternative auf Phuket. Nicole hatte in einem Reiseblog von einem schönen Strand gelesen, den wir nach 45 Minuten Busfahrt erreichten. Von der Hitze erschlagen, gönnten wir uns an einem der vielen Food Stände erst einmal einen leckeren Juice im Schatten und anschließend zwei Liegen am Strand. Wir verbrachten einen herrlich entspannten Tag am Strand. Das Wasser war sauber und trotz der brütenden Hitze sehr erfrischend. Nach dem Strandbesuch und einem leckeren Essen direkt am Strand machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle und warteten zwei Stunden vergebens auf den Bus. Genervt und frustriert bestellten wir uns ein Grab. Also doch wieder die teurere Variante. Schade, das hatten wir uns anders vorgestellt.
Nach einer erfrischenden Dusche und einem leckeren Kaffee, schlenderten wir durch die Straßen von Phuket Town. Wir konnten es kaum glauben, um 20 Uhr waren die meisten Läden und Restaurants bereits geschlossen. Von Hochsaison war hier keine Spur, wir hatten eher Probleme ein Lokal zu finden. Letztendlich landeten wir nach einer längeren Suche in einem etwas abseits gelegenen Thai Restaurant und haben sehr lecker gegessen.
Am nächsten Morgen frühstückten wir in einer französischen Bäckerei, die ebenfalls nur einige wenige Meter von unserem Hotel entfernt war. Frisches Baguette, fruchtiger Smoothie und leckerer Kaffee, was wollten wir mehr. Zwei weitere Baguettes ließen wir uns einpacken und machten uns wieder auf den Weg zu einem Strand. Eine gute Möglichkeit auf der Insel herum zu kommen sind private Taxifahrer. So vereinbarten wir am Vorabend mit einem Fahrer zu einem Festpreis die Hin- und Rückfahrt zu einem Strand. Der Preis war ok, allerdings machte er zur Bedingung, dass wir zwei Touristenstopps einlegen müssten, damit er einen Stempel in sein Sammelheft bekam, das für die hiesigen Taxifahrer anscheinend von großer Bedeutung ist. Etwas merkwürdige Art der Verhandlung, aber es diente dem Zweck, also, warum nicht?! Wir trugen im Taxi Mundschutz und waren heil froh, dass wir diesen nicht bei unserem ersten Stopp abgesetzt hatten, denn in den Verkaufsräumen wimmelte es nur so von Chinesen. Wir verließen diese Ort recht schnell wieder. Der nächste Stopp verlief noch kürzer, denn der Verkaufsrauf war nicht sonderlich groß und der Schmuck keines Blickes würdig. Während der gesamten Fahrt verunsicherte uns schon der merkwürdige Fahrstil des Taxifahrers und als er sich dann bei der Ankunft ganz plötzlich nicht mehr an unsere Preisabsprache erinnerte, entschieden wir uns, auf die Rückfahrt mit ihm zu verzichten und stattdessen zu gegebener Zeit ein Taxi vor Ort zu nehmen. Er reagierte etwas verärgert und legte ein etwas merkwürdiges Verhalten an den Tag, als hätte er Drogen genommen, aber beließ es dabei. Der Strand, an dem er uns absetzte, entsprach überhaupt nicht unseren Vorstellungen. Das Wasser war extrem dreckig und am Strand lag vermehrt Müll herum. Wir suchten uns ein einigermaßen erträgliches Plätzchen und verweilten ein paar Stunden, denn eine Alternative war auf die schnelle nicht gegeben. Anschließend fuhren wir mit einem gewöhnlichen Taxi zurück zum Hotel. Wieder musste wir auf die teure Variante zurückgreifen.
Nach einer erfrischenden Dusche machten wir uns mit großem Hunger wieder auf die Suche nach einem Restaurant. Wir entdeckten in einer Seitenstraße einen Italiener, der es uns auf Anhieb angetan hat. Das Essen war lecker, erstaunlich italienisch und sehr günstig. Satt und zufrieden ging es ins Bett, denn am nächsten Morgen ging es mit Taxi in den Süden der Insel.
Gegen Mittag kamen wir in unserer neuen Unterkunft, einem sehr schönen großen Hotel an. Wir wurden sehr freundlich und herzlich empfangen. Leider mussten wir uns noch etwas in Geduld üben, denn unser Zimmer war noch nicht bezugsfertig. Wir nutzten die Zeit und schauten uns auf dem Gelände um. Uns war schnell klar, hier würden wir eine großartige Zeit verbringen. Eine wunderschöne große Pool Landschaft, ein riesengroßes Fitnessstudio auf drei Etagen und sehr nettes Personal. Großartiger kann ein Empfang nicht sein.
Nach unserem üblichen Ritual, Rucksäcke leeren, Klamotten verstauten und ein gegenseitiges Herzliches Willkommen sagen, machten wir uns mit dem Hotel Shuttle auf den Weg zum Strand. Großartiger Service, das Hotel bot jede zwei Stunden einen Shuttle zu den zwei nahegelegenen Stränden an. Am Badestrand Nai Harn Beach angekommen, waren wir vom Strand und Wasser begeistert. Wir lagen am Strand, badeten und aßen eine Kleinigkeiten im Strandlokal und fuhren am Abend mit dem Shuttle wieder zurück ins Hotel. Ein herrlicher Start!
Die Nacht, die folgte, werde ich so schnell nicht vergessen. Das Essen am Strand schien mir nicht bekommen zu sein, ich übergab mich mehrmals in der Nacht und lag die nächsten 24 Stunden flach. Nicole kümmerte sich rührend um mich, versorgte mich mit Elektrolyten und verhalf mir langsam wieder zu Kräften. Das war wiederum kein guter Start, aber ich war sehr froh, in einem klimatisierten Zimmer zu liegen. Während ich den Tag im Bett verbrachte, versuchte Nicole zumindest ein wenig die Hotelanlage zu genießen. Sie teste das Fitnessstudio und verbrachte einige wenige Stunden am Pool, wobei sie stündlich um mein Wohlergehen besorgt war und nach mir sah.
Am nächsten Morgen ging es mir erheblich besser, aber ins Fitnessstudio konnte ich Nicole noch nicht begleiten. Nachdem Nicole ihren Kreislauf in Schwung und ihren Körper in Wallungen gebracht hatte und ich den ersten Kaffee bei mir behalten hatte, fielen wir über das riesengroße, sehr leckere Frühstücksbuffet her. Die Auswahl war gigantisch und sehr französisch angehaucht. Das Brot wird vor Ort gebacken und Delikatessen wie Käse, Wurst und Schinken waren in mehrfachen Ausführungen zu finden. Zumindest hatte ich wieder Appetit und konnte den Tag gestärkt beginnen. Wir verbrachten den Tag am Pool, denn mir war wohler, wenn ich in der Nähe unseres Zimmers war.
Am nächsten Morgen machten wir endlich gemeinsam Sport und fuhren anschließend schon mit dem ersten Shuttle zum Strand. Wir kauften leckeres Brot, Käse und Schinken im Hotel und frühstückten gemütlich am Strand. Die Tage auf Phuket waren sehr heiß und der Strand hatte so gut wie keine Schattenplätze, so waren wir gegen Mittag gezwungen, den Strand wieder zu verlassen. Wir kauften noch schnell ein paar Kleinigkeiten ein, Nicole nahm sich noch eine gegrillte Hähnchenkeule mit auf die Hand und fuhren dann am frühen Nachmittag mit dem Shuttle wieder zurück ins Hotel. Dort verbrachten wir noch einige erholsame Stunden am Pool, der uns auch Schatten spendete und ließen den wundervollen Tag ausklingen. Zum Glück ging es mir wieder einigermaßen gut, aber trotzdem war ich recht früh sehr müde und schlapp.
Die folgende Nacht wird Nicole nicht so schnell vergessen. Wie es schien, ist ihr die Hähnchenkeule am Strand nicht bekommen, denn sie übergab sich ebenfalls mehrmals die Nacht. Das Essen am Strand scheint nichts für unsere Mägen zu sein. Nach sieben Monaten hatte es uns beide so richtig erwischt. Wir suchten eine Apotheke auf, versorgten uns im Supermarkt mit dem Notwendigsten und Nicole verbrachte den ganzen Tag im Bett. Ich ging ins Fitnessstudio, verbrachte mit Unterbrechungen einige Stunden am Pool, aber mir erging es ebenso wie Nicole zwei Tage zuvor, der Aufenthalt war mit Sorge verbunden.
Den kommenden Tag verbrachten wir in der Hotelanlage, da es für Nicole noch nicht vorstellbar war, sich vom Hotel zu entfernen. Am Pool waren Schattenplätze zu finden, so konnten wir zumindest an der frischen Luft liegen und uns erholen. Irgendwie hatten unsere Mägen noch keine Lust auf einheimische Küche, wir versuchten es mit leichter Kost. Das Hotel machte Nicole eine leichte Gemüsesuppe und mir einen Salat. Beides bekam uns gut, aber zu mehr waren wir nicht in der Lage.
Die nächsten Tage erfreuten wir uns täglich besserer Gesundheit und langsam kehrte auch die Unternehmenslust wieder zurück.
Vor dem Frühstück machten wir Sport...
Nach dem Sport machten wir uns über das reichhaltige wunderbare Frühstücksbuffet her...
So verbrachten wir viel Zeit in der Hotelanlage und ab und an am Strand. Wir nutzten den angenehmen Shuttle, um etwas Abwechslung zu haben, aber primär waren wir bestrebt, ganz gesund zu werden und wieder richtig zu Kräften zu kommen. Das Personal war unglaublich freundlich, hilfsbereit und besorgt.
Und gegen Abend spazierten wir zum Thai Restaurant...
Als wir wieder gesund und fit waren, machten wir einen Bootsausflug auf eine wunderschöne kleine tropische Insel, die nur 15 Minuten von Rawai entfernt und ideal für einen Tagesausflug ist. Salsa, eine der sehr netten Hotelangestellten, organisierte uns einen Fahrer mit einem Longtail Boot, der uns beim Shuttle Stopp abholte und uns zur Insel brachte. Bon Island ist eine kleine Felseninsel mit mehreren kleinen Stränden. Wir ließen uns zum Long Beach bringen, der auf der Ostseite der Insel liegt und der längste Strand ist. Früher befand sich hier einmal ein Resort, das seit 2012 aber nicht mehr in Betrieb ist. Vor dem Strand befinden sich im flachen Wasser sehr viele Korallenbänke, so dass es für Speedboote unmöglich ist, dort anzulegen. Sehr cool, denn wir waren so gut wie alleine auf der Insel - ein wahres Paradies mit weißen Sandstränden und türkisfarbenem Wasser. Wir hatten ein Lunchpaket dabei, denn ein Restaurant gab es auf der Seite der Insel nicht.
Der Bootsausflug hatte uns so gut gefallen, dass wir für den nächsten Tag gleich noch einen weiteren Ausflug mit dem Boot gebucht hatten. Diesmal ging es zu der Coral Island, eine Insel, die wir unter normalen Bedingungen aufgrund der Massen an Touristen nicht aufgesucht hätten. Aufgrund des grassierenden Corona-Virus und der Tatsache, dass es sich eigentlich um eine traumhaft schöne Insel handelt, haben wir uns für den Besuch der Insel entschieden. Wir hatten gut vorgesorgt und uns ein leckeres Lunchpaket zusammengestellt. Mit dem gleichen Fahrer wie am Vortag hatten wir eine halbe Stunde Fahrt unter sehr erschwerten Bedingungen. Der stürmische Wellengang sorgte für eine sehr unruhige, aber auch lustige Fahrt, bei der wahrscheinlich so mancher Reisende seekrank geworden wäre und so seinen Spaß gehabt hätte. Völlig durchnässt kamen wir auf der Insel an und waren sofort begeistert. Wir teilten uns einen großen weißen Strandabschnitt mit nur sehr wenigen Touristen. Die vielen Boote, Touristen, Gleitschirme und Chinesen, die wir befürchteten, blieben aus. Das Wasser war glasklar und türkis grün, der Strand weiss und die Palmen hinter dem Strand gaben den traumhaften Rest. Wir entdeckten sogar Hornbills (Nashornvögel). Ohne die Massen an Touristen war es ein wahres Paradies. Wir hatten einen wundervollen Tag auf der tropischen Insel. Und wenn man bedenkt, dass wir eigentlich zur Hauptsaison dort waren, können wir unser Glück kaum glauben. Wie der Strand aussieht, wenn die Massen in Scharen dort abgesetzt werden, wollen wir uns gar nicht vorstellen, sondern diese schönen Eindrücke im Kopf behalten.
Am nächsten Tag ging es gegen Mittag mit einem Taxi nach Krabi. Einen großen Teil unseres Gepäcks konnten wir im Hotel lassen, da wir uns entschieden hatten, das Hotel auch für die letzten vier Nächte auf Phuket zu buchen. Herrliches Gefühl, mit leichtem Gepäck zu reisen und zu wissen, nach dem Segeln wieder direkt hier her zu kommen.
Die letzten vier Nächte nach dem Segeln verbrachten wir ausschließlich im Hotel. Wir machten morgens und abends Sport, genossen in vollen Zügen das reichhaltige leckere Frühstücksbuffet, verbrachten die Nachmittage am Pool, arbeiteten im klimatisierten Zimmer am Reiseblog und spazierten abends zum Thai Restaurant ganz in der Nähe. Das waren super erholsame Tage bevor es dann nach Borneo ging. Bye, Bye Phuket, bye, bye Thailand.
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